Positionspapier des Deutschen Landkreistages zum Nachhaltigen Bauen
- Reduzierung der Flächeninanspruchnahme durch nachhaltige Raumentwicklung
Den Kommunen dürfen keine quantifizierten Vorgaben zur Verringerung von Flächeninanspruchnahme gemacht werden. Der kommunale Planungs- und Gestaltungsspielraum muss den Ansprüchen vor Ort gerecht werden können. Die Kommunen befördern seit langem einen flächenschonenden Ansatz, u. a. durch einen klaren Fokus auf die Innenentwicklung.
- Verwendung von emissionsarmen und nachnutzbaren Bauprodukten
Bauprodukte sollten nach Möglichkeit regional, nachwachsend und wiederverwendbar sein. Bund, Länder und Kommunen können beim Bau, beim Betrieb und bei der Sanierung öffentlicher Gebäude als gute Vorbilder für den Einsatz nachhaltiger Bauprodukte vorangehen. Zudem sollten Anreize für Bauherren, Unternehmen, Architekten und Baustoffhändler gesetzt werden.
- Erleichterung der Ertüchtigung von Leerstand und Umnutzung von Bestandsgebäuden
Die Wohnungs- und Baupolitik muss sich verstärkt auf die Innenentwicklung fokussieren. Maßnahmen zu Bestandsertüchtigung sowie der Umnutzung und Sanierung von Bestandsgebäuden sollten unterstützt und vereinfacht werden.
- Förderung von energieeffizienten Gebäuden
Energieeffiziente Gebäude leisten einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz. Hier gilt es, die Landkreise durch eine verstetigte Finanzierung zu unterstützen, damit diese weitere Maßnahmen zum Klimaschutz vorantreiben können, und gesetzliche Möglichkeiten zu prüfen.
- Ermöglichung eines gesunden und bezahlbaren Lebens in den Dörfern
Nachhaltiges Bauen muss den unterschiedlichen Ansprüchen der Gesellschaft Rechnung tragen. Kleine Kommunen müssen in die Schaffung attraktiver Lebens- und Wohnräume ganzheitlich einbezogen werden. So bedarf es einer Ertüchtigung von Leerständen, der Umnutzung von Bestandsgebäuden sowie einer senioren-, behinderten- und familiengerechten Planung, die Wohnen und Leben attraktiv machen.
- Langfristige finanzielle Planung
Mit dem Ziel einer nachhaltigen Finanzierung müssen Vorgaben und Kosten im Verhältnis stehen. Modelle wie die Lebenszykluskostenberechnung helfen bei einer langfristigen und nachhaltigen wirtschaftlichen Planung und sollten stetig an neue Entwicklungen und Erkenntnisse angepasst werden.